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Mexiko hat eine der niedrigsten Frauenerwerbsquoten der Welt. In Oaxaca, einem der ärmsten Bundesstaaten Mexikos, ist die Arbeitslosigkeit hoch und über 76 % der Bevölkerung leben in Armut. Vor allem aufgrund sozialer Normen und ungleicher Bildungschancen zwischen den Geschlechtern werden Frauen vom Arbeitsmarkt ferngehalten. Die finanzielle Abhängigkeit von Frauen schränkt ihr soziales und wirtschaftliches Lebensumfeld stark ein.

Strukturelle Hürden für Frauen

Im östlichsten Teil des Stadtbezirks Villa de Zaachila in Oaxaca versuchen die Frauen, ihre Familien wirtschaftlich zu unterstützen und durch das Betreiben von Geschäften Autonomie und Selbstbestimmung zu erringen. Doch der Alltag ist von Gewalt gegen Frauen und dem Widerstand gegen ihre ökonomische Unabhängigkeit geprägt. Die große Armut macht es zwar notwendig, dass die Frauen durch Unternehmen einen kleinen Teil zum Einkommen beitragen, doch sind Programme, die weibliches Unternehmertum oder Führungsqualitäten fördern, nicht vorhanden. Ihre wirtschaftliche Tätigkeit wird durch die Versorgung ihrer Familien und Haushalte noch zusätzlich eingeschränkt. Aufgrund von Diskriminierung, ausgeprägten Geschlechterrollen und den mangelnden Möglichkeiten bleiben den Frauen daher oft nur Beschäftigungsmöglichkeiten in der Lebensmittelzubereitung und im Verkauf oder in Schönheitssalons, wo sie ihre Talente nicht ausschöpfen können. Wirtschaftliche Autonomie ist der Schlüssel für die weibliche Selbstbestimmung.

Langfristige Partnerschaft

In Zaachila, unserer Projektregion, befindet sich die größte Mülldeponie des Bundesstaates Oaxaca, was gravierende Auswirkungen auf die lokale Entwicklung hat. Die Bewohner_innen leiden unter einer starken Diskriminierung und die Regierung widmet der Region wenig Aufmerksamkeit.

Seit 2013 arbeiten wir mit unserem lokalen Partner SiKanda in der Region für die Verbesserung der Lebensqualität marginalisierter und stark diskriminierter Gemeinschaften, mit besonderem Augenmerk auf Frauen und Familien, die in den Slums in der Nähe der Mülldeponien leben. Dort fehlt es den Frauen Ihnen fehlt es am nötigen Wissen, wie man ein Business aufbauen und vergrößern kann wegen mangelnder Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Kleinunternehmerinnen fördern

Damit die Frauen die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zum Ausbau und zur Führung ihres Unternehmens bekommen, erhalten 150 Kleinunternehmerinnen ganzheitliche Schulungsprogramme. Zusätzlich profitieren 70 Frauen von kurzen und spezifischen Schulungen, die sie in bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel Risikomanagement und Verkaufsstrategien, für erfolgreiche Geschäftsabläufe benötigen. Gemeinsame Marktbesuche sollen Ideen für die eigenen Unternehmen der Frauen fördern und durch Lerneinheiten zu Marketing, Finanzen oder der Nutzung von sozialen Medien ergänzt werden. Die Schulungen von 30 Mitarbeiter_innen in kommunalen und staatlichen Behörden sorgen dafür, dass gendersensible Fördermaßnahmen für Frauen und ihre Unternehmen in der Gemeinde etabliert und anerkannt werden und den Frauen somit der Raum für nachhaltige Unterstützung eröffnet wird.

Frauen für Frauen

Um das Gemeinschaftsgefühl in der diversen Bevölkerung Zaachilas unter den Frauen zu stärken und gleichzeitg neue Netzwerke für wirtschaftliche Tätigkeiten zu schaffen, wurden kleine Unterstützungsgruppen gegründet. Die Mitglieder der Gruppen profitieren so beispielsweise von Kinderbetreuungsangeboten, gemeinsamen Unternehmungen und Spargruppen.

Diese neu geschaffenen Möglichkeiten und Strukturen ermöglichen es den Frauen, aktiv und ermutigt am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen, und machen sie unabhängig und selbständig.